Tauch ein und denke mit!

-Metamorphosen- 

 

Der grosse Wandel 

in seiner ganzen Vielfalt, 

so werden alle Handeln 

und bleiben alle nicht alt. 

 

So geht es weiter von Zeit zu Zeit. 

Von Opa zu Enkel, 

immer mit ein wenig Neid 

in jedem verstecktem Winkel. 

 

Und so entsteht neue Pracht 

auf ganz eigene Art und Weise, 

in jeder neuen Nacht 

auf schönste Art und Weise.

Bild: Von mir 

Tauch ein und träume mit!

-Weihnachtsgedicht-

 

Eine Weihnachts-Wunderwelt 

Träumen von Weihnachten mit Schnee

Schnee, nein nur ein grünes Feld 

Noch klar erkennbar ist der Klee

 

Weihnachtslieder erklingen

Der Grossvater singt schief und laut

Trotzdem ist das Fest Jahr für Jahr ein Gelingen 

Obwohl das Gerede einem graut

 

Das leckere Essen darf nicht fehlen 

Bei Tisch die Fetzen fliegen

So beginnen sie zu erzählen 

Wie nach dem Fetzen sich alle trotzdem lieben

 

Das Beste sind immer die Geschenke

Warten kostet Geduld, für Mutter und Kind. 

Doch man bedenke 

Weihnachten vergeht geschwind 

Bild: Von mir

Verdi im Stadt Casino! 

Bericht zum Konzert Messa da Requiem von Giuseppe Verdi des Chores des Gymnasium Muttenz und des Sinfonieorchester Basel im Stadtcasino Basel vom 26. August 2022.

Im Stadtcasino ist es kühl und die Leute suchen nach ihren Plätzen. Alle Konzertbesucher unterhalten sich aufgeregt miteinander. Langsam füllen sich die Reihen und die Besucher setzten sich auf die roten Samtsitze. Das Stadtcasino ist fast ausverkauft. Pünktlich um halb acht Uhr verdunkeln sich allmählich die Lichter. Die Stimmen werden leiser und verstummen fast gänzlich, als schliesslich die ersten Mitglieder des Chores von beiden Seiten auf die Bühne schreiten. Der Chor bezieht seine Position auf der grossen Treppe der Bühne hinter dem Orchester. Die tiefsten Stimmen des Chors stellen sich ganz hinten oben auf die Treppe und die höheren Stimmen der Damen stehen auf den vordersten Treppenstufen. Ein erster verhaltener Applaus ist zu hören und dauert an, als auch die Musiker des Sinfonieorchesters mit ihren Instrumenten die Bühne betreten.

Als der Leiter des Stadtcasino und der Chorleiter Herr Huldi auf die Bühne treten, schwillt der Applaus an. Sie greifen nacheinander zum Mikrofon und begrüssen die Zuschauer herzlich.

 

Das Requiem beginnt

Der Chor eröffnet allein das Requiem. Die Stimmen beginnen in ruhigen Tönen zu singen und alle sind wunderschön im Einklang. Es herrscht eine entspannte Atmosphäre und die Konzertbesucher scheinen es zu geniessen. Die Lautstärke des Chors ist erstaunlich und die Vielstimmigkeit phänomenal. Als dann das Sinfonieorchester Basel mit der Begleitung des Chors beginnt, nimmt das Klangvolumen nochmals zu.

Dann übernimmt das Sinfonieorchester die Hauptstimme. Die Musik eines solchen Orchesters live zu hören, scheint das Publikum zu begeistern. Alle können die Künstler in ihrem Spiel beobachten und erkennen, wie sich die Mienen der Künstler je nach Intensität des Stücks verändern. Das Erlebnis ist für die Konzertbesucher so viel intensiver, als wenn sie diese Musik zu Hause hören würden.

Zum Höhepunkt des Konzerts kommt es, als die vier Solisten auftreten. Ihre starken Stimmen erklingen über den Chor hinweg und über das Sinfonieorchester hinaus, was alle beeindruckt. Die verschiedenen Stimmlagen lassen das ganze Requiem voller ertönen und ausserdem begeistern die   Solisten, indem sie die Töne lange halten. 

Zum Ende des Stückes haben der Chor des Gymnasiums Muttenz, das Sinfonieorchester Basel und die Solisten gemeinsam musiziert und dem Publikum einen würdigen Schluss präsentiert. 

Der Dirigent zieht die letzten Takte des Stücks in die Länge, indem er die letzten Töne halten lässt, und somit wird die Spannung im ganzen Saal aufrechterhalten, bevor der letzte Ton gespielt ist und ein gewaltiger Applaus aufbraust. Es kommt zu einer Standing-Ovation.

Als der Applaus leicht verstummt, nützen der Leiter des Stadtcasinos und der Chorleiter dies, um sich bei allen zu bedanken.

Zum Schluss ist spürbar, dass das Konzert für das Publikum und alle beteiligten Musiker ein voller Genus war und alle gehen begeistert nach Hause.

Textsorte: Bericht 
Bild: Von mir

Es war einmal ganz anders… 

Jeder kennt wohl das Märchen der Vier Bremer Stadtmusikanten. Aber was wäre, wenn sich die Geschichte anders abgespielt hätte?

Die vier Bremer Stadtmusikanten haben beim Überfall, auf die Räuber im Waldhaus einen ihrer Freunde verloren. Nach dem sie die Räuber zuerst vertrieben hatten, kamen die Räuber in der darauffolgenden Nacht zurück. Sie brachten den Hund, der Wache hielt, hinterlistig um. Die anderen drei Musikanten fanden ihren Freund am nächsten Morgen tot vor der Tür. Sie waren traurig und völlig erschüttert. Das grausame Bild ihres toten Freundes vor der Tür, die riesige Blutlache, in der der Hund gelegen hat und sein Kopf, der mit offenen Augen neben dem leblosen Körper ins Leere blickte. Es war einfach schrecklich. 
Alle drei waren so wütend und wollten die Mörder des Hundes zur Rechenschaft ziehen. Die drei Bremer Stadtmusikanten verwandelten sich. 
Sie waren nun nicht mehr die braven und armen Tiere von damals, die von ihren ehemalige Besitzern umgebracht werden sollten. Nein, der Esel wurde ein grauer, bissiger und tretender Esel. Sein linkes Ohr war zerfetzt von einer Kugel aus dem Gewehr eines Jägers. 
Die alte Katze war abgemagert, mit struppigem Fell. Ihre Krallen der linken Vorderpfote waren immer ausgefahren und der halbe Schwanz fehlte ihr. 
Der Hahn, der sehr schöne und viele Federn hatte, sah gar nicht mehr schön aus. Seine Federn waren borstig und zerzaust. Er hatte kahle Stellen und sein linkes Auge war blind. 
Hahn, Katze und Esel zogen nun los, durch kleine Dörfer und überfielen abgelegen und halb zerfallene Häuser. Sie waren auf der Suche nach den Räubern, die sie damals aus dem Waldhaus gejagt hatten. Die drei Musikanten wollten die Mörder ihres Freundes finden. Ihre Trauer war so gross, dass sie seit vielen Jahren auf der Suche waren. In dieser Zeit hungerten sie und waren bei Wind und Wetter draussen. Als sie schon fast aufgeben wollten, haben sie die Räuber endlich aufgespürt. 
Das Haus, in dem sie die Räuber vermuteten, stand am Rande einer kleinen Stadt. Es war klein mit einem roten Ziegeldach und Fensterläden, die halb aus den Scharnieren gerissen waren. Die drei Bremer Stadtmusikanten legten sich auf die Lauer. Sie planten die Räuber in der Nacht anzugreifen und diese auf dieselbe grausame Weise umzubringen, wie die Räuber damals ihren Freund den Hund umbrachten. Im Haus war noch lange nach Einbruch der Dunkelheit Lärm. Die Räuber tranken Wein, grölten und feierten ihren letzten Raubzug. Nach Mitternacht wurde es ruhig im Haus. Da schlichen sich zuerst die Katze dann der Esel und zum Schluss noch der Hahn durch eine Seitentüre ins Haus. Was anschliessend im Haus am Rande der kleinen Stadt geschah hat niemand gehört und gesehen.   
Später wurden nur vier Leichen gefunden, die nicht identifizierbar waren. Sie lagen in ihrem eigenen Blut ihre Gesichter waren sehr zerkratze und verpickt. Es fehlten den Räubern auch verschiedene Gliedmassen. Aber von irgendwelchen Tätern fehlte jede Spur. 

Von da an wagte niemand mehr einem Tier etwas anzutun oder es zu verstossen. Sonst ist den betreffenden Tätern das Selbe, wie den vier Räuber im Haus am Rande der kleinen Stadt, zugestossen. Aber die drei Bremer Stadtmusikanten wurden nie mehr gesehen. 

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. 


Textsorte: Kurzgeschichte 
Bild: Nadine Burri

Urschweizerisch oder Unschweizerisch

Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest ist ein Spektakel für sich. Dieses Jahr findet es in Pratteln statt und das Festgelände ist riesig! Ist das ESAF so traditionell und urschweizerisch, wie der schweizerische Schwingverband es gerne darstellt? Oder geht es vor allem um Spektakel, Party machen und Geld? 

Das extra nur für diesen Anlass aufgebaute Schwingstadion steht mächtig auf einer Wiese ausserhalb von Pratteln, bei der Hülftenschanz. Der Standort ist schon einmal geschichtsträchtig für die Region und die Schweiz. Da haben Anno 1833 die Landschäftler den Städtern den Grind verhauen und beim ESAF kämpfen die Bösen im Sägemehl gegeneinander. Das passt doch zu diesem urschweizerischen Sport. Ausserdem ist es auf dem Festgelände zwischen den aufgebauten Bühnen und den vielen Ständen typisch schweizerisch gepflegt. Schöne Holzbrunnen, viele Blumenarrangements und die Schwingarena mit ihren symmetrischen Sägemehlkreisen ist absolut perfekt. Auch gegessen wird traditionell schweizerisch. Bratwurst, Raclette und Fondue fehlen nicht. Ausserdem geht Mann und Frau am Schwingfest nicht auf’s Toi-Toi-WC, sondern auf saubere, nur für diesen Anlass gebaute WC-Anlagen. Am ESAF wird viel Wert auf Tradition gelegt. Schwingen, Steinstossen und Hornussen sind ur-schweizerisch. Manchmal fühlt es sich an, wie auf dem Ballenberg, obwohl es ein Spitzensport-Anlass ist, denn die Kranz-Schwinger sind Spitzensportler mit persönlichen Sponsoren.

Aber für die Schweiz untypisch ist, dass die Beschilderung fast gänzlich fehlt. Bei uns hat doch jedes noch so kleine Kaff eine Ortstafel oder egal, wo man in der Schweiz auf die Autobahn fährt, es sind immer die grossen Städte, wie Zürich, Bern, Basel markiert. Auch auf unseren Bahnhöfen ist alles beschildert, teils sogar in mehreren Sprachen. Also ganz unschweizerisch und deshalb ist es eine Kunst sich auf dem Festgelände zurechtzufinden. Beziehungsweise ich muss mich durchfragen und das ist wieder ganz einfach schweizersich, denn alle sprechen, wie es mir vertraut ist, Schweizerdeutsch, wenn auch in vielen verschiedenen Dialekten. Doch es ist nicht einfach, sich zwischen den Menschenmassen in die gewünschte Richtung zu bewegen, wenn man dann herausgefunden hat, wo zum Beispiel der Festplatz Nord ist. Aber vielleicht geht das nur mir so, als völlige Anfängerin an einem ESAF.  

Ausserdem habe ich plötzlich, als mich die Menschenmassen so weiterschieben an den Sicherheitschefs des ESAF, welcher zurückgetreten ist, gedacht. So viele Menschen, aber keine breiten Fluchtwege. Auf der einen Seite sehe ich die Zuggleise und den Wald und auf der anderen Seite die Hauptstrasse und die grossen Einkaufsgebäude bei Pratteln. Da wird es mir im Gedränge mulmig und ich hoffe sehr, dass keine Massenpanik ausbricht. So viele Menschen und da hoffe ich auf ein sehr schweizerisches Sicherheitsdispositiv! Besser noch wäre es, wenn sich alle schön schweizerisch zurückhaltend geben. So ist es auch, und zwar über die ganze Dauer des ESAF oder kennen sie einen Grossanlass, an dem die Besucher das Bier noch aus der Glasflasche trinken und sogar das Sackmesser mit ins Stadion nehmen dürfen, um Ihre Wurst zu schneiden? Nein, das gibt es nur am urschweizerischen Schwingfest.

Der Schwingerkönig gewinnt einen Muni, aber auch neue, lukrative Sponsorenverträge. Also auch urschweizerisch, aber doch auch unschweizerisch, weil es wieder um Geld geht. Nein, wenn man nicht über Geld spricht, was alle vermeiden, ist es wieder sehr schweizerisch. 

Nicht urschweizerisch, sondern eher hinterwäldlerisch finde ich, dass die Schwingerinnen fehlen. Die haben ihr eigenes Eidgenössisches. Hier in Pratteln wird das auch 2022 sehr traditionell gehalten. Die Männer schwingen und die Frauen sind Ehrendamen.

Doch die Besucher sind in diesen vier Tagen in Massen nach Pratteln gekommen und haben vor allem die Tradition, das Urchige, das Schweizerische gelebt, gefeiert und geliebt. So ging es auch mir.

Es war mein erster Besuch an einem Schwing- und Älplerfest, aber vielleicht nicht mein letzter. 


Textsorte: Kommentar

Ich schreibe nicht mehr selbst, ich lasse schreiben!

Meine Erfahrung mit dem Programm ChatGPT 

Es existieren immer mehr Programme und Webseiten im Internet, die wir nutzen können, um Texte zu schreiben oder welche den Lernenden helfen Hausaufgaben einfacher und schneller zu bewältigen. Das Lernen wird immer mehr durch das Internet vereinfacht, da Lernende durch die Digitalisierung viel schneller an Informationen kommen können. Natürlich hat das Internet auch seine Tücken. Nicht alles was ich unter www. finde, ist immer korrekt und deshalb wissen die meisten Nutzer, dass eine zusätzliche Überprüfung von Fakten ratsam ist, sonst kann es peinlich oder sogar rechtlich schwierig werden. 

Durch die Digitalisierung verändert sich unser Leben und damit auch unser Lernen. Dies bedeutet auch ein Wandel für die Schule. Wenn sich Lernende schneller und einfacher Informationen beschaffen können, werden sie das auch tun. Wenn ich eine sogenannte Künstliche Intelligenz nutzen kann, damit diese sogar für mich die Arbeit erledigt, ist die Versuchung gross dies auszuprobieren. 

Doch wie gut sind solche Programme und lassen sich diese für grössere Arbeiten auf Stufe Gymnasium einsetzen. Wäre es möglich, dass ein solches Programm einen Test für den Lernenden schreibt, ohne dass die Lehrperson dies erkennen kann. 

 

Wie funktioniert ChatGPT

Ein solches Programme ist ChatGPT von OpenAI. Dieses Programm, schreibt auf die Eingabe einer Frage oder einer Aussage einen Text. Nachdem ich mich kostenlos angemeldet habe, kann ich ein Thema beim einzigen Suchfeld des Chat-Bot eingegeben und nach wenigen Sekunden beginnt das Programm Wort für Wort einen Text zu schreiben. Beim ersten Versuch bin ich absolut erstaunt. Wie ist das möglich und woher hat das Programm seine Informationen so schnell. Ich werde süchtig und gebe immer neue und andere Fragen oder Aussagen zu verschiedensten Themen ein. Ich kann nicht mehr aufhören! Was sofort auffällt, die Texte, die der Chat-Bot erzeugt, sind eher kurz und meist in einer einfachen, gut verständlichen Sprache geschrieben. Auch erkenne ich keine Orthographiefehler, aber da ist das Programm sowieso besser als ich. 

Eine meiner ersten Anfragen ans Programm ist: «Geschichte erzählen über einen Unfall», worauf folgender Test erscheint:
Es tut mir leid, dass Sie einen Unfall erlebt haben. Unfälle können schwerwiegende Folgen haben und es ist wichtig, dass alle Beteiligten die notwendige Hilfe erhalten.

Hier ist eine mögliche Geschichte über einen Unfall:

Eines Morgens auf dem Weg zur Arbeit hatte Sarah einen schweren Autounfall. Sie war auf dem Highway unterwegs, als plötzlich ein anderes Auto aus der anderen Fahrspur kam und sie rammte. Der Aufprall war heftig und Sarahs Auto drehte sich mehrmals um die eigene Achse, bevor es schließlich zum Stehen kam. Sarah war benommen und verletzt und ihr Auto war stark beschädigt. Sie wurde von einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht, wo sie untersucht und behandelt wurde. Glücklicherweise waren ihre Verletzungen nicht lebensbedrohlich, aber sie hatte ein paar gebrochene Rippen und Prellungen. Der Fahrer des anderen Autos war unverletzt, aber er wurde wegen Fahrerflucht und Unfallflucht festgenommen. Er hatte sich von der Unfallstelle entfernt, ohne sich um Sarah und ihre Verletzungen zu kümmern. Sarah war wütend und verängstigt und brauchte Zeit, um sich von dem Unfall zu erholen. Sie musste ihren Job aufgeben und sich auf ihre Genesung konzentrieren. Sie war dankbar, dass sie überlebt hatte, aber sie war auch frustriert über die mangelnde Verantwortung des anderen Fahrers. Sie hoffte, dass er für seine Handlungen zur Rechenschaft gezogen werden würde.

Diese kurze Geschichte könnte ich jetzt als Gerüst oder erste Idee für einen Aufsatz nutzen, doch das Programm liefert mir nicht einen fixfertigen, mehrseitigen Aufsatz, den ich gleich mit «CopyPaste» an meinen Deutschlehrer weiterleiten kann. 

Als ich ein weiteres Mal eine Anfrage für eine Geschichte zu einem Unfall eingebe, schreibt das Programm keine Geschichte mehr, sondern liefert mir eine genaue Anleitung, wie ich mich im Fall eines Unfalls verhalten soll. Dies geschieht auch bei anderen Eingaben, welche ich wiederholt habe. 

Es tut mir leid, dass Sie einen Autounfall erlebt haben. Autounfälle können schwerwiegende Folgen haben und es ist wichtig, dass alle Beteiligten die notwendige medizinische Hilfe erhalten.

Wenn Sie in einen Autounfall verwickelt waren, gibt es einige Schritte, die Sie unternehmen sollten:

  1. Bleiben Sie ruhig und versuchen Sie, sich zu beruhigen. Wenn möglich, verlassen Sie das Fahrzeug und suchen Sie einen sicheren Ort.
  2. Rufen Sie die Polizei und den Rettungsdienst, um Hilfe zu holen. Geben Sie an, wo der Unfall passiert ist und ob es Verletzte gibt.

 

  1. Bleiben Sie ruhig und versuchen Sie, sich zu beruhigen. Wenn möglich, verlassen Sie das Fahrzeug und suchen Sie einen sicheren Ort.
  2. Rufen Sie die Polizei und den Rettungsdienst, um Hilfe zu holen. Geben Sie an, wo der Unfall passiert ist und ob es Verletzte gibt.
  3. Sammeln Sie Informationen und Beweise über den Unfall. Notieren Sie sich das Kennzeichen der beteiligten Fahrzeuge und machen Sie Fotos von der Unfallstelle und den Fahrzeugen.
  4. Informieren Sie Ihre Versicherung über den Unfall. Geben Sie alle relevanten Informationen an, damit die Versicherung den Schaden abwickeln kann.
  5. Suchen Sie gegebenenfalls medizinische Hilfe auf, wenn Sie verletzt wurden. Es ist wichtig, dass Sie sich um Ihre Gesundheit kümmern und alle notwendigen Behandlungen erhalten.

Ich hoffe, dass alle Beteiligten den Unfall unbeschadet überstanden haben und dass der Schaden schnell geregelt wird. Wenn Sie Fragen oder Bedenken haben, zögern Sie nicht, sich an Ihre Versicherung oder eine andere zuständige Stelle zu wenden. Sie sind da, um Ihnen zu helfen und Sie zu unterstützen.

 

So reagiert das Programm auch, wenn ich Aussagen eingebe wie «Ich habe Krebs» oder «Familienstreit». Der Chat-Bot drückt sein Mitgefühl aus und sendet eine Liste mit Hilfestellungen. 

Bei der Eingabe «Wie finde ich einen Partner?» verweist mich das Programm unter anderem an Dating-Plattformen, jedoch ohne eine konkrete Seite zu nennen oder auch ohne direkten Link. 

Bei «Wie koche ich Lasagne?» bekomme ich vom Programm eine genaue Anleitung für die Zubereitung einer Lasagne inklusive Zutatenliste. Soweit ich das beurteilen kann, könnte ich mit diesem Rezept eine Lasagne zubereiten. Der Chat-Bot wünscht mir zum Schluss auch noch «Viel Spass beim Kochen!» Doch Kochrezepte finde ich auch bei der Google-Suche und erst noch mit schönen Bildern. 

Wenn ich wissenschaftliche Fragen eingebe, zum Beispiel «Wie läuft die Meiose ab?» oder «Relativitätstheorie», schreibt das Programm eine kurze Zusammenfassungen zum jeweiligen Thema. Die wichtigsten Informationen erhalte ich und sie sind so weit auch korrekt, jedoch sehr allgemein gehalten und gehen nicht ins Detail. Die Texte erinnern mich von der Sprache her auch sehr an Klexikon, das Kinder-Wikipedia. Es ist eine Art Erleichterung zur Suchmaschinensuche, bei der jeweils viele verschieden Links geliefert werden und ich dann selbst suchen muss, bei welchem Link ich die besten Informationen erhalte. 

Bei medizinischen Fragen wird es dann für den Chat-Bot schon schwieriger. Bei allgemeinen medizinischen Fragen, wie «Was ist Heuschnupfen?» antwortete das Programm korrekt, in einfacher Sprache ohne schwierige, medizinische Fachausdrücke. Wenn ich eine spezifische Frage mit medizinischen Fachwörtern oder Abkürzungen eingebe, generiert das Programm entweder eine gemischte Antwort mit korrekten und falschen Angaben oder das Programm kann mit meinen Angaben nicht arbeiten. Es erscheint dann eine Entschuldigung und die Nachfrage, ob man genauere Angaben machen kann. Also Medizinstudentinnen können mit diesem Programm nicht zu einer schnell verfassten Arbeit kommen. 

Dann hat mich interessiert, ob diese künstliche Intelligenz auch Wissen korrekt verknüpfen kann. Das schafft das Programm nicht. Entweder unterteilt es die Frage in zwei Antworten oder es behauptet, dass es keinen Zusammenhang gibt. So kann ich zwar etwas über den Marxismus und das heutige Russland lesen, aber welchen Einfluss der Marxismus auf das heutige Russland hat, erfahre ich nicht. Auch bei Napoleon Bonaparte und der Schweiz kann der Chat-Bot keine Verbindung herstellen und beim Rütlischwur bringt er die Vergangenheit mit der heutigen Zeit durcheinander. Auch ist der Aargau plötzlich der zweitgrösste Kanton und bei Fragen zu Sportlern, die vor dem Internetzeitalter ihren sportlichen Höhepunkt hatten, bekundet der Chat-Bot auch grosse Mühe etwas zu finden. Doch einfach bis mittelschwere Matheaufgaben bewältigt das Programm einwandfrei. 

Ich habe das Programm nur auf Deutsch getestet. In Online-Foren ist zu lesen, dass es auf Englisch schon besser funktioniert. Das Programm kann seit dem 30.November 2022 heruntergeladen werden. Die Anmeldung ist einfach und kostenlos. Als ChatGPT fünf Tage online war, hatte es bereits eine Million Nutzer. Instagram benötigte für seine erste Million Nutzer 2,5 Monate. ChatGPt gilt als Prototyp eines Chat-Bots, der auf Künstlicher Intelligenz beruht. Die Quellen des Programms sind Soziale Medien, Online-Foren, Nachrichtenartikel, Bücher und gesprochene Sprache. Er trainiert sich mit einem Algorithmus, der auf bestärkendem Lernen basiert und verbessert sich durch menschliches Feedback. Bei gewissen Anfragen, die ich gestellt habe, hat mich das Programm nach einem Feedback gebeten oder ich hätte auch eine Korrektur schreiben können. 

Testurteil 

Beim ersten Ausprobieren erstaunt die Geschwindigkeit und dass zu vielen Themen ein kurzer Text entsteht, der auf den ersten Blick meist korrekt erscheint. Doch aneinander gereihte Worte machen noch keinen guten Text. Es kann als Schnell-Suche genutzt werden oder um eine Idee für einen Text zu bekommen. Wegen den vielen, meist auch gravierenden Fehler und auch der einfachen Sprache wird es für die Lehrepersonen weiterhin einfach sein, solche Texte zu erkennen und den Lernenden ist zu empfehlen die Texte des Chat-Bot zu überarbeiten, denn das Programm ist ein Prototyp und bei weitem nicht perfekt, wie man an den Beispielen erkennt. Ich bin gespannt, wie sich ChatGPT weiterentwickelt. Doch zurzeit weiss das Programm nicht einmal etwas über sich selbst. Bei der Eingabe: «Was ist ChatGPt?» folgt die Antwort: 

Es tut mir leid, aber ich bin mir immer noch nicht sicher, was du mit ChatGPT meinst. ChatGPT ist kein Begriff, den ich kenne und es gibt keine Informationen zu diesem Thema, die ich dir zur Verfügung stellen könnte. Könntest du bitte etwas näher erläutern oder deine Frage anders formulieren, damit ich dir besser helfen kann?

Die Gefahr besteht, dass Nutzer den Inhalt ohne Faktencheck glauben und auch weiterverbreiten können. Doch das ist in der digitalen Welt nichts Neues. Aber in der digitalen Welt, lässt ein Programm welches in diesem Fall als « Gegenspieler» auftritt, nicht lange auf sich warten. Es heisst GPTZero und wurde von Edward Tian einem Studenten der Princeton University programmiert und erkennt anscheinend solche mit Chat-Bot generierten Texte. 

Textsorte: Testbericht
Bild: Von Jimdo

«Ein anständiges Mädchen fliegt unter dem Radar»

Das Buch «Wenn Worte meine Waffe wären» ist ein aktueller Coming-of-Age Roman, geschrieben von Kristina Aamand. Erschienen ist das Buch auf Deutsch 2018 im Dressler Verlag mit 272 Seiten im Taschenbuchformat.

Eine junge Muslima versucht mit all den Schwierigkeiten zurechtzukommen, welche sie wegen ihrer Herkunft und der Wertvorstellungen ihrer Eltern in einem europäischen Land als Heranwachsende hat. Die Kraft dafür gibt ihr das Schreiben von Texten, welche sie jedoch nie jemandem zeigen würde.

 

Die Geschichte der Zines Autorin Sheherazade Jenin

Das Buch handelt von Sheherazade Jenin einer jungen Muslima, die das Gymnasium besucht. Sie kommt als siebenjähriges Flüchtlingskind mit ihren Eltern nach Dänemark, weil ihr Vater als Journalist und Dichter durch das neue Regime des Heimatlandes verfolgt wird. Nun ist sie 17 Jahre alt und ihr Leben ist sehr schwierig und sie fühlt sich oft einsam. Ihre Leidenschaft und auch eine Flucht aus dem Alltag ist für sie das Schreiben. Sie verfasst sogenannte Zines. Das sind kleine, unabhängige Publikationen in Form von Broschüren oder kleinen Zeitschriften. Zines sind ein beliebtes Medium, um auf ein von den Massenmedien unbeachtetes Thema aufmerksam zu machen. Niemals würde Sheherazade jemandem erlauben diese Texte zu lesen, in denen sie über ihre sehr persönlichen Gedanken, Wünsche und Probleme schreibt. Sie schreibt in einem ihrer Texte: «…ich fühle mich wie ein Schokodrops, der sich in eine Tüte Trauebenzucker verirrt hat.» Dabei versucht sie sich so unauffällig wie möglich zu verhalten, doch mit Kopftuch ist das fast unmöglich. Es ist für sie unverständlich, dass ihre Mutter immer religiöser wird und ihr Vater die Schrecken der erlebten Gewalt nicht verarbeiten kann. Sie wohnt mit ihren Eltern im 10.Stock eines Hochhauses. Ihre Wohngegend wird als «Beton-Ghetto» bezeichnet. Sheherazade möchte Schriftstellerin oder Dichterin werden, wie ihr Vater. Doch ihre Mutter will, dass sie Ärztin wird. Als ihr Vater wegen seiner Posttraumatischen Belastungsstörung im Krankenhaus liegt, lernt Sheherazade dort ein Mädchen in ihrem Alter kennen, Thea. Die beiden treffen sich immer wieder, mit der Zeit auch ausserhalb des Krankenhaus und beginnen sich anzufreunden. Thea ist völlig unvoreingenommen und es stört sie auch nicht, dass She, so wird Sheherazade von Thea genannt, ein Kopftuch trägt. Obwohl Thea das absolute Gegenteil von She ist, werden sie beste Freundinnen. Für Sheherazade ist diese Freundschaft wie eine Befreiung. Endlich hat sie eine Freundin, die sie akzeptiert, wie sie ist und mit der sie über alles reden kann. Doch was dann geschieht, verstärkt ihre Probleme wieder massiv: Thea und sie verlieben sich ineinander. 

Das Buch ist sprachlich einfach zu verstehen, jedoch sehr abwechslungsreich geschrieben. Bei gewissen Ausdrücken, die die Autorin verwendet, war ich zuerst erstaunt. So nennt sich die Hauptfigur selbst «Kanakin» oder bei der Beschreibung des Wohnquartiers sind Worte zu lesen, die aus dem Kontext gerissen rassistisch sind. Sheherazade, die Hauptperson, wirkt dadurch authentisch und durch die Art, wie das Buch geschrieben ist, kann ich sie mir, ihr Leben und ihre Probleme sehr genau vorstellen. Das Layout des Buches ist speziell. Einzelne Seiten sind so gestaltet wie die Zines, die die Hauptperson schreibt und entwirft.                                                                                        
Manchmal habe ich beim Lesen das Gefühl, dass ein Teil auch autobiografisch ist. Die Autorin hat väterlicherseits einen muslimischen Hintergrund, ist jedoch in Dänemark geboren. Sie arbeitet als Pflegefachfrau und Sozialarbeiterin in Quartieren mit einem grossen Ausländeranteil, hoher Arbeitslosigkeit und viel Gewalt. Ihre Arbeit und ihre Herkunft sind der Background des Buches.     
Das Hauptthema des Buches ist wie gehen Jugendliche mit einem Migrations- Hintergrund und einer anderen Religion mit den kulturellen Widersprüchen um, in denen sie leben. Es wird dargestellt welche Belastung es ist, als junge Frau im Spannungsfelde zwischen den Ansichten und Erwartungen der Eltern und der Aussenwelt mit Schule, Freunden und erster Liebe zu bestehen. Auch wird eindrücklich beschrieben, was es bedeutet, sich als junge Muslima zu emanzipieren und den Mut zu haben das Kopftuch, gegen den Willen der Eltern, abzulegen und dadurch mit massiven Konsequenzen rechnen zu müssen.

Empfehlung 

Mich hat das Buch sehr berührt, vor allem als junge Frau im etwa gleichen Alter. Die Konflikte, die viele ausländische Jugendliche haben, werden im Buch sehr gut beschrieben. Den Anspruch sich in zwei Kulturen zurechtzufinden, finde ich sehr schwierig zu erfüllen. Noch schwieriger ist es dann, sich als junge Frau zu emanzipieren und den eigenen Weg zu finden. Ich bin der Meinung, dass sich das Buch mit einem sehr aktuellen Thema befasst, weil bei uns viele Jugendliche in dieser Situation leben. Das Buch kann diesen Jugendlichen helfen, aber es hilft vor allem uns anderen, ihre Lebensumstände besser zu verstehen. Es wird als Jugendbuch verkauft, aber ich finde es auch für Erwachsene lesenswert. Ich empfehle das Buch allen, die sich einmal mit diesem Thema befassen möchten, aber kein Sachbuch zum Thema lesen wollen. Die Autorin übermittelt die wichtigen Botschaften klar, unmissverständlich und zwischendurch auf eine tragische, komische Weise, die mich beim Lesen oft schmunzeln liess. Weil es im Buch zu unerwarteten Wendungen kommt, ist es auch spannend. Der Titel des Buches, «Wenn Worte meine Waffe wären» passt perfekt, weil die Autorin die Hauptperson benutzt, mit den Worten der Zines, um Emotionen zu wecken und dass die Meinung des Lesers verändern kann.

Textsorte: Rezension

Buchweh, Pickel, und Stimmigsschwankige 

Wer kennts, vermuetlich fast alli Fraue! Jä, wenn die Azeiche ufträtte den isch Periode nümme wiet! 
Periode chunnt eimol im Monet. Es isch immer wieder müehsam und trotzdem isch me jo froh, dass sie chunnt. Lady’s ihr wüsset wasi mein! 

Periode chündet sich bi jedere Frau anders a, am Tag devor Buchweh oder Kopfweh oder Pickel wo meh werde oder d Stimmig wo de Bach ab goth. Bi allne isches anders, es chan au sie das me am Morge mit vollbluetet Pijama-Hose ufwacht. Was bi mir trotz Vorzeiche oft passiert. Uf jedefall fangt de Tag den mol scho mit Stress a, will me will jo nit alles voll bluete und den au no d Bettwösch müesse wächsle. Will das wär den de absoluti Stimmigskiller! 
Also stoht me uf und spürt gli s Buchweh, wo chunnt und me wirft schnell e Schmerztablete i, dass d Schmerze nit meh werde und me nit de ganzi Tag gfühlt e glähmte Buch und schlafi Bei het. Zügig öpis bequems azieh, dass me de ganzi Tag de Buch schön chan entspanne. Denen no schnell gmüetlich z Morge esse, bevor eim den alli Mensche de ganzi Tag extra dummi und unnötigi Froge stelle. Den me muess immer aständig und lieb bliebe, will es chunnt sunst sicher sone Schenie mit XY Chromosom wo frog: ,,Hesch dini Täg ?’’ AHHHHH! 
Am beste ignoriere und eifach d Frog beantworte und witer im Text. Wenns den endlich Mittag isch und me öpis chan esse, tuet das sehr guet. Zur Beruhig und als Närvenahrig für e Nomitag nimmt me sich gern no öpis Süesses mit, will es tuet eifach guet! 
Befors wieter goth mit Lerne und Ufpasse no schnell ufs WC und Tampon wechsle, damit au jo d Hose suber blibt. 
Wenigstens de Tag ohni grössere Nervezämmebruch überlebt und den eifach heim. Schön wärs me chönnti jetzt eifach ins Bett liege aber nei, jetzt no lern. Und den fangts a. Di erst Stund hülend und völlig gnervt, aber wenigstens checkt mes den und chan endlich ane liege und halt nos Buech vo der Schuel lese, meistens fangt me den au no ab irgendöpis a hüle, aber das isch nüt me Neus. 
Das goht so bis es Znacht git und den isch d Welt für e churzi Zit wieder in Ordnig. Den no es feins Dessert für d Seel. Wenn me den a Serie luegt und dene hets e herzigi Chats und fangt me a hüle, weiss aber eifach nit warum und den regt me sich grad witer drüber uf, was me eigentlich für e Hülsuse isch und so wieter! Es isch gnärvt sie über sich selber und mängisch au eifach uf das Chüssi wo nebe dra liegt, wo überhaupt nüt gmacht het, wie au, trotzdem regt me sich uf. Egal, ab ins Bett und schlofe, das hüle hilft und machts alles chli erträglicher. Aber trotzdem chönnti uf alles verzichte und au das bizeli hüle wo zwar in dem Fall hilft, muss nit sie. Nur ändere chan ichs nit. 
Also de nöchsti Tag bluetend, chan cho, es sind jo nur no witeri vier! 

 
Textsorte: Poetry-Slam 

Gleich ist nicht gleich Gleichstellung 

Wer putzt, kocht und betreut die Kinder bei dir zu Hause? 

Langsam werden die Männerjahrgänge erwachsen, bei denen die Mütter meist dafür gesorgt haben, dass ihre Söhne putzen, kochen und waschen können. Auf jeden Fall kennen Sie die Gerätschaften und die Bedingungsmöglichkeiten. 

Da das Stimmvolk in der Schweiz entschieden hat, dass wir alle gleichberechtigt sind und deshalb auch die Frauen bis 65 arbeiten müssen, werden jetzt auch 50% der Männer den Haushalt schmeissen, schwanger werden und selbstverständlich auch mindestens ein halbes Jahr stillen und nach der Vaterschaftspause wieder im Teilzeitpensum in den Job zurückkehren. Ach, da war doch was… dass Mann ein Kind zur Welt bringt, geht nicht oder ist eben biologisch unmöglich.

Damit bin ich beim grossen Hindernis bei der Gleichstellung der Geschlechter angekommen. Mann und Frau oder Frau und Mann sind nicht gleich!  

Absolute Gleichstellung erreichen

Theoretisch könnten wir eine 100%-ige Gleichstellung erreichen, wenn Frauen sich entscheiden keine Kinder mehr zu bekommen. Dann sollte eine Karriere bis zu einem gleichen Einkommen bei gleicher Qualifikation und gleichem Job möglich sein. Mädchen und Jungs haben heute in der Schweiz die gleichen Möglichkeiten und Chancen für ihre Ausbildung. Es gibt keinen nach dem Geschlecht angepassten Stundenplan mehr. Jungs gehen in den Hauswirtschaftsunterricht und auch ins Textile Werken. Mädchen besuchen die gleichen naturwissenschaftlichen Fächer wie die Jungs. Junge Frauen können sich heute bei der Berufswahl auch für körperlich anspruchsvollere Berufe entscheiden, weil durch den Fortschritt der Technik in diesen Berufen weniger Muskelkraft benötigt wird. Der LKW hat eine Servolenkung, viele Werkzeuge sind mit einem elektrischen Antrieb ausgestattet. Solange die Frau keinen Kinderwunsch hat, kann sie Karriere machen. Dies hat auch den Vorteil, dass niemand sich um die Kinder kümmern müsste. Das Kita-Personal und die Lehrpersonen arbeiten in der Alterspflege und für den Haushalt gibt es Personal, welches bezahlt wird. Aber dann würde es irgendwann auch nichts mehr bringen, wenn wir das Rentenalter der Frauen auf 80 erhöhen würden. Auch müssten wir uns dann im Alter gegenseitig betreuen und irgendwann sterben wir aus.

Gleich ist nicht gleich

Deshalb ist wohl klar, dass auch bei Mann und Frau nicht alles gleich im Lebenslauf stehen kann. Wenn eine Frau ihr erstes Kind bekommt, ist das nicht nur emotional ein einschneidendes Erlebnis, sondern sie erkennt, dass es mit der Gleichstellung vorbei ist. Egal, für welches Model sich die Frau nach dem Mutterschaftsurlaub entschiedet, hat sie bei den meisten Arbeitgeber nicht mehr die gleiche Chance, wie ein Mann. Die meisten Arbeitgeber fürchten, dass durch die Doppelbelastung, Job und Kind, weniger Leistung im Job erbracht werden kann und die Frau weniger zuverlässig ist. Wie oft bleibt sie dann zu Hause, wenn das Kind krank ist. Wenn sie also in einem 100%Pensum weiterarbeitet, kann sie wahrscheinlich die gleiche Karriere machen und gleich viel verdienen wie ein Mann, aber mit einer extremen Doppelbelastung, ausser der Vater der Kinder bleibt zu Hause, aber dann haben wir wieder keine Gleichstellung. Entscheidet sie sich für Teilzeitarbeit oder eine längere Mutterschaftspause nimmt sie sich selbst die besten Chancen für eine Karriere, einen gleichen Lohn und auch ihre Altersvorsorge schmälert sich deutlich. Ein Paar entscheidet dies im Idealfall gemeinsam und die meisten in der Annahme, dass sie für immer zusammenbleiben. Bei einer Trennungssrate von etwa 50% ist dies nochmals ein Problem für die Frauen und keine Gleichstellung.  

Auch wenn der Partner zu Hause die Hälfte der Arbeit übernimmt und der Arbeitgeber vorbildliche Bedingungen für Frauen bietet, besteht trotzdem etwas Offensichtliches weiter. Frauen fühlen sich mehr verantwortlich für die Kinder und die Organisation zu Hause.                                                                            

Nun können wir darüber philosophieren, wieso dies so ist. Ist es seit der Neandertalerin antrainiert oder ist es genetisch festgelegt? Wahrscheinlich ist ein kleiner Teil angeboren, also genetisch. Wenn die Natur es nicht so eingerichtet hätte, dass Frauen sich für ihre Kinder verantwortlich fühlen würden, würden die meisten Babys sterben. Aber der grösste Teil ist sicher durch Vorbilder erlernt und das, was wir Jahrtausende vorgelebt bekommen haben, kann nicht in wenigen Jahren gleichgestellt werden. In den letzten Jahren hat bereits ein grosser Wandel stattgefunden bezüglich der Rollenbilder von Frau und Mann beziehungsweise von Mutter und Vater. Doch es ist zurzeit immer noch so, dass trotz der Veränderung der Rollen die Mutter mehr für die Kinder sorgt und mehr Hausarbeit verrichtet als der Vater. 

Wie will eine Frau also die gleiche Berufserfahrung erreichen und die gleichen Chancen haben wie ein Mann, wenn sie diese Kinderpause riskiert. Wenn ich noch an alle anderen Probleme für die Frauen in der Arbeitswelt denke, sind wir noch weiter von einer Gleichstellung entfernt. Da immer noch oft ein Mann lieber einen Mann befördert als eine Frau und viele Männer Angst haben vor starken und gut gebildeten Frauen, wird auch ein Gebärstreik allein, dass Problem mit der Gleichstellung nicht lösen. Zusätzlich müssen wir Frauen solidarischer sein und uns gegenseitig mehr unterstützen und fördern. Die Abstimmung zur AHV-Revision hat zwar gezeigt, dass viel mehr Frauen gegen die Erhöhung ihres Rentenalters gestimmt haben als Männer, aber leider zu wenige Frauen verstanden haben, dass das gleiche Rentenalter nicht Gleichstellung bei den Rechten und Chancen bedeutete, sondern nur bei den Pflichten. Unerklärlich ist es für mich wieder einmal, dass wir im Namen der Gleichstellung zuerst eine Verschlechterung für die Frauen beschliessen, um in diesem Fall die AHV der Männer zu retten. Wenn Frauen mit Familie eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familien haben, es auch in einem Teilzeitpensum möglich ist, Karriere zu machen und somit mehr zu verdienen, werden die Frauen automatisch mehr in die AHV einzahlen. Dies ist viel nachhaltiger als die «ein Jahr Rentenalter-Erhöhung», die wir beschlossen haben.

Gleichheit oder Gleichberechtigung bedeutet eigentlich, dass jeder und jede das Gleiche tun darf, aber auch tun muss und dafür das Gleiche bekommt, sei es Geld, Lob oder Strafe. Aber wie schon erwähnt, verunmöglicht die Fortpflanzung wahrscheinlich eine absolute Gleichstellung. Auch leben wir in einem Zeitalter, in dem das Individuelle viel höher gewichtet wird als das Einheitlich oder das Gleiche. Auch muss bei einer Gleichstellung meist eine Seite für die andere Seite auf etwas verzichten.

Jetzt haben wir als Gesellschaft die Wahl die Gleichstellung von Mann und Frau so ausgewogen wie möglich zu gestalten, denn wir können kaum zum «alten Model» zurückkehren, bei dem der Mann der alleinige Ernährer ist und die Frau Hausfrau und Mutter. Wir können dies jedoch nur erreichen, wenn alle verstehen, dass wir zuerst die Rechte und Chancen der Frauen, mit denen der Männer gleichstellen müssen und erst anschliessend die Pflichten einfordern können.

 

Textsorte: Essay

«Frauen können nicht einparken!» Vorurteil oder Wahrheit? 

Wenn ich diesen Titel, «Frauen können nicht einparken» im Internet eingebe, finde ich viele lustige YouTube-Videos, in denen Frauen oft die Hauptrolle spielen, aber nicht immer! Auch diverse Artikel zu diesem Thema sind zu finden und die Autoren zitieren diverse Statistiken aus vielen Beobachtungsversuchen.       
                                                                                                                             
Ich habe seit kurzem meinen Führerschein und behaupte, dass ich besser einparken kann als mein Vater. «Frauen können nicht einparken» ist ein Vorurteil. Ich finde dieses Vorurteil gründet auf einem veralteten Geschlechterbild. 

Eine britische Studie zeigt, dass es nicht stimmt, dass Frauen nicht einparken können. Im Gegenteil sie können es sogar besser als Männer. Der Parkplatzbetreiber NCP hat 700 Parkplätze einen Monat lang mit Kameras überwacht und dabei 2500 Parkmanöver beobachtet und ausgewertet. 

Die Erkenntnisse: Frauen finden schneller eine Parklücke, weil sie langsamer und vorausschauender fahren. Männer düsen oft an Parklücken vorbei und sind auch viel schneller genervt, wenn sie einen Parkplatz suchen müssen. Beim ersten Versuch parkieren 50% der Frauen ihren Wagen perfekt aufs Parkfeld, bei den Männern sind es nur 25%. Auch beim Rückwärtsparkieren stehen die Autos der Frauen mit 39% zu 28% bei den Männern beim ersten Versuch genauer auf dem Parkplatz. Einzig bei der Geschwindigkeit sind die Männer mit 16 Sekunden schneller. Die Frauen benötigen im Durschnitt 21 Sekunden, um zu parkieren. Aber wie die Auswertung zeigt, ist schneller nicht besser! 

Richtig einparken können, hat nichts mit dem Geschlecht zu tun, sondern dass die Technik richtig erlernt wird und dann durch genügend Übung, Routine und Sicherheit erlangt wird. 

Mit dem Vorurteil «Frauen können nicht einparken» wird indirekt behauptet, dass Frauen die schlechteren Autofahrer sind und auch mehr Unfälle verursachen. Dies stimmt ebenfalls nicht, wie der TCS in einem Bericht festhält. Die Unfallstatistik von 2019 zeigt auf, dass Autofahrerinnen pro Jahr nur einen Viertel aller Verkehrsunfälle in der Schweiz verursachen. Dies sind 13'915 von 53'528 registrierten Fällen. Es gibt auch schweizweit keinen Kanton, in welchem Frauen mehr Unfälle mit dem Auto verursachen als Männer. 

Ausserdem zeigt die Statistik, dass Männer die schwereren Verkehrsunfälle verursachen und dass es bei ihnen viermal häufiger zu einem Ausweisentzug kommt. Dies sichert mir als Frau zwar nicht meinen Fahrausweis in jedem Fall, aber da verlasse ich mich ganz auf die Statistik. 

Die Männer würden nun ein weiteres Vorurteil anführen, und zwar, dass viel mehr Männer als Frauen einen Führerschein besitzen und auch deutlich weitere Distanzen fahren. Das stimmte in den 70er Jahren noch, doch heute besitzen in der Schweiz 88% der Männer und 76% der Frauen einen Führerschein und die Frauen fahren eine durchschnittliche Tagesdistanz von 20 Kilometer im Vergleich zu den Männern, die im Durchschnitt 28 Kilometer pro Tag mit dem Auto zurücklegen, wie in einem Bericht von watson.ch 2017 zu lesen ist. Es stimmt, dass es in der Schweiz etwas weniger Autofahrerinnen als Autofahrer gibt und sie fahren durchschnittlich auch etwas weniger Kilometer, aber nicht in einem Verhältnis, welches die Unfallstatistik erklären würde. 

Die Entwicklung der Technik kann all diese Statistiken verändern. Denken wir an die autonom fahrenden Autos, die es wahrscheinlich in nicht als zu ferner Zukunft geben wird. Auch gibt es schon diverse Einparkhilfen oder auch Autos, die völlig selbständig einparken. Die Frage ist nur, wer benutz dann diese Technik und wer denk, dass er diese nicht braucht, da er ja ein perfekter Autofahrer ist. Wahrscheinlich können dann Autofahrerinnen noch besser einparken. 


Textsorte: Kolumne
Bild: Von mir